Kennt ihr den „Checkpoint“ vom „Tagesspiegel? Es handelt sich um einen regelmäßig erscheinenden Newsletter und man erfährt Interessantes, Politisches und Kurioses aus seinem Bezirk. Ich lese ihn wirklich gern und hab ihn einmal wöchentlich abonniert. Freitagnachmittags ploppt er in mein E-Mail-Postfach. Letzte Woche stand folgende Meldung drin:
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Wie ihr wisst, ist dieser Blog ein (Selbst)Versuch, das Positive im Leben zu sehen und darüber zu berichten. Dieses Mal habe ich damit sogar die Chance, Liebende zusammenzuführen. Oh, mein Gott. Also:
Liebe E. (mich verleiten die blonden Locken zu der Annahme, du seist weiblich, wenn nicht, und du bist ein Mitglied der GLTBQ-Community, ist das völlig egal, lies – bitte – einfach weiter!), wenn du dich an „schlafanzug_m@aol.de“ erinnerst und er/sie dir sogar sympathisch war, schick bitte eine Mail. Bleib nicht am ungewöhnlichen Outfit hängen, sondern erinnere dich an das interessante Gespräch. Tu´s für dich. Sei offen für interessante Erfahrungen, frei nach dem Motto: „Wer Neues will, muss Neues denken …“. Hey, da hat es jemanden wirklich umgehauen! Und der Grund bist du!
Vielleicht arbeitet der Mann für „Versteckte Kamera“, er wurde ausgesperrt, flüchtete mit dem Notwendigsten am Leib vor einer Hanf-Razzia in seiner WG, er schlafwandelt oder ihm sind gesellschaftliche Gepflogenheiten weitestgehend egal. Immerhin nimmt er den Bus. Seine Geschichte ist in jedem Fall ungewöhnlich und sein Mut, sich mit der Veröffentlichung seiner E-Mail-Adresse zu dir zu bekennen ist einfach … umwerfend!
Um wieviel Uhr nachts seid ihr euch eigentlich begegnet? Und wie kommt´s, dass ihr beide auf den Bus gewartet habt? Vielleicht wollte er auch nur mit dir ins Gespräch kommen. Er sah dich von seinem Schlafzimmerfenster aus, konnte an nichts anderes mehr denken und rannte die Treppe runter. Rums, die Tür war zu. Trug er nur den Schlafanzug oder einen (Bade)Mantel darüber? Himmel, es war doch schon ganz schön frisch, aber wahrscheinlich hat er es gar nicht gemerkt in deiner Gegenwart.
Jetzt komm ich drauf. Es war Halloween und der Schlafanzug war seine Verkleidung. Hattest du auch ein Kostüm an?
Naja, offensichtlich brauchtest du keins, um den Mann zu beeindrucken. Er erwähnte nämlich keines. Nur, dass du Sushi und Krakau magst. Ungewöhnliche Kombination. Du passt zu ihm, finde ich.
Ja, und wo „findet“ er dich nun? Seufz! Wer will nicht gefunden werden?? Du merkst schon, ich bin eine heillose Romantikerin, sorry, aber wo gibt es das heutzutage noch? Und das im wilden Wedding??!
Was habt ihr eigentlich gemacht, als der Bus nicht kam? Euch einfach so verabschiedet? Ich sage dir, man findet nicht so viele Menschen, für die man einfach „umwerfend“ ist. Überleg dir, „umwerfend“ ist eine ganz, ganz andere Liga als „toll“, „schön“, „super“ … „Umwerfend“ ist man rundherum – du bist es von oben bis unten, von innen und außen, und siehst eben nicht nur so aus ….
Wer umwerfend ist, ist ausgefallen, eindrucksvoll, überraschend, beeindruckend, unbeschreiblich, sensationell, unnachahmlich, unverwechselbar … Wenn du noch mehr über dich erfahren möchtest, googel einfach „Synonyme“ und „umwerfend“. Ich sag nur: WOW! Der Mann im Schlafanzug muss sich gefühlt haben, wie Agnetha in dem alten ABBA-Song: „It was like shooting a sitting duck“.
Dieser Beitrag ist zwar überwiegend für dich, E., aber lieber schlafanzug_m@aol.de, eines muss ich doch noch unbedingt loswerden: Darf ich dir sagen, dass ich dich ebenfalls absolut umwerfend finde?! Wie du allen Konventionen trotzt, keine Angst hast, dich lächerlich zu machen, entschlossen deiner Sehnsucht folgst, der Liebe eine Chance gibst … Du siehst, ich bin auf deiner Seite.
Hier mein letzter Appell, an dich, liebe E.: Lass dich finden! … Solche Aufrufe können nicht ungehört bleiben, sie machen das Leben bunt. Ihr könnt ja wenigstens mal zusammen Sushi essen gehen.
Move Your Life!
Foto: Len44ik/Shutterstock.com
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